Als Prokurist hat man eine hohe Verantwortung und viele Befugnisse. Doch mit diesen erweiterten Rechten kommen auch Pflichten und Beschränkungen einher. In diesem Artikel werden wir genauer beleuchten, was ein Prokurist nicht darf und welche Grenzen seine Befugnisse haben.
Prokurist – eine wichtige Position im Unternehmen
Ein Prokurist ist eine Person, die von einem Unternehmen bevollmächtigt wurde, dieses rechtlich zu vertreten und in seinem Namen zu handeln. Die Prokura ist somit eine große Verantwortung und wird nur an Personen vergeben, denen das Unternehmen vollstes Vertrauen entgegenbringt. Ein Prokurist darf im Namen des Unternehmens Verträge abschließen, Grundstücke erwerben und verkaufen, Prokura erteilen, Mitarbeiter einstellen und entlassen sowie viele weitere wichtige Entscheidungen treffen.
Was darf ein Prokurist nicht?
Trotz der weitreichenden Befugnisse eines Prokuristen gibt es auch klare Grenzen, die er nicht überschreiten darf. Ein Prokurist darf beispielsweise keine grundlegenden Umstrukturierungen im Unternehmen vornehmen, wie zum Beispiel die Fusion mit einem anderen Unternehmen oder die Veräußerung des gesamten Betriebs. Diese Entscheidungen obliegen dem Geschäftsführer oder der Gesellschafterversammlung.
Des Weiteren darf ein Prokurist keine Verpflichtungen eingehen, die das Unternehmen übermäßig belasten oder in existenzielle Schwierigkeiten bringen könnten. Auch das Aufnehmen von Krediten oder die Verwendung von Unternehmensvermögen für private Zwecke sind eindeutig untersagt.
Ein Prokurist darf zudem keine Handlungen vornehmen, die gegen das Gesetz oder gegen interne Unternehmensrichtlinien verstoßen. Dies betrifft beispielsweise das Umgehen von Genehmigungsverfahren oder das Ignorieren von Compliance-Vorschriften.
Die Konsequenzen bei einem Verstoß
Sollte ein Prokurist gegen diese Regeln verstoßen, können schwerwiegende Konsequenzen drohen. Im schlimmsten Fall kann dies sogar zur Kündigung seiner Prokura und zu Schadensersatzansprüchen führen. Auch strafrechtliche Konsequenzen sind möglich, wenn der Prokurist bewusst gegen geltendes Recht verstoßen hat.
Daher ist es besonders wichtig, dass ein Prokurist sich seiner Verantwortung bewusst ist und stets im Sinne des Unternehmens handelt. Eine enge Abstimmung mit dem Geschäftsführer und der Geschäftsleitung ist dabei unerlässlich, um mögliche Fallen zu vermeiden.
Fazit
Als Prokurist hat man eine bedeutende Position im Unternehmen und viele Entscheidungsbefugnisse. Doch mit diesen Rechten kommen auch Pflichten und Beschränkungen einher. Ein Prokurist darf keine grundlegenden Unternehmensentscheidungen treffen, die das Unternehmen gefährden könnten, und muss stets im Einklang mit dem Gesetz und den Unternehmensrichtlinien handeln. Ein bewusstes und verantwortungsvolles Handeln ist daher unabdingbar für einen erfolgreichen Prokuristen.